Häsi

Also normalerweise ist mein Motto: auf in den Kampf Torero. Selbst gegen meinen eigenen Stier kämpfe ich. Aber im Moment hat mich gerade allen Mut verlassen und ich komm mir vor wie ein Häsi. Jawoll. Ein Schisshäsi. 

Ich schrieb noch im letzten Eintag von„einfach mal Hü“. Voll im Stress mit dem gebastelten Reitgepäck und Satteldecke. Ein weneli mulmig war mir. Und heute Sonntag Morgen hat mich der Gedichte-Jean gefragt, ob er mich mit seinem Pferd begleiten darf, vielleicht auch ein paar Tage. Das fand ich grossartig. Maître cavalier als Begleitung. Da kommt man sich ja schon vor wie eine Prinzessin. Ich versprach ihm meinen Torero Charakter zu Pferd abzulegen und mich vom Profi professionell dreinreden zu lassen.

Guten Mutes ging ich darauf meine Bastelei mit Erfolg auf Jem ausprobieren. Und spät abends, wieder zu Hause, während ich am Unterkünfte raussuchen war, kam die Hiobsbotschaft, dass ich sehr wahrscheinlich wegen unverschiebbaren Rendezvous doch alleine in die Prärie reiten muss. Ojemine! Und jetzt sehe ich mich schon verloren in der Wildnis ohne Essen und ohne Unterkunft mit dem Pferdchen herumirren. Umgeben von hungrigen Wölfen. Hilfe!

Im Bettchen liegend hoffe ich auf Erleuchtung. Der Vollmond trägt mal schon seinen Teil dazu bei. 

Gute Nacht. 

IMG_4974.jpeg