Ungerechtigkeit
bohrt sich tief in meine Seele
zernagt mein Herz
und lässt mich erstarren
erstickt meinen Atem
und trübt meine Sinne
zermürbt mein Ganzes
zersägt mich in tausend Stücke
es bläst ein feiner Wind
dabei geh ich verloren
Chanti‘s Dichterei
Frei aus dem Sinne
Ungerechtigkeit
bohrt sich tief in meine Seele
zernagt mein Herz
und lässt mich erstarren
erstickt meinen Atem
und trübt meine Sinne
zermürbt mein Ganzes
zersägt mich in tausend Stücke
es bläst ein feiner Wind
dabei geh ich verloren
ich sehe in verborgene Abgründe
verdeckte Wahrheiten
tiefe Armut
welche keine zu sein glaubt
Ich versuche
den Spagat
zwischen hier und dort
zwischen jetzt und bald
ich versuche
mein Gleichgewicht zu halten
den Überblick zu bewahren
doch es zerrt in mir
und nagt an mir
lässt mich erstarren
und ermüden
ein Schwindel überkommt mich
ein Schaudern
Wie kann ich Unverständliches verstehen
Unvermeidliches vermeiden
Unhaltbares halten
und Unerträgliches ertragen?
ich suche Halt
ich find ihn nicht
ich gebe Hand
sie findet nichts
ich sehe Licht
es blendet mich
ich rufe laut
man hört mich nicht
ich geb nicht auf
das wär ich nicht
ich glaube heute
bleibt der Mond wo er hingehört:
am Himmel
seh ihn dir an!
er erleuchtet deine Stirn
und schimmert in deinen Augen
er mildert deine Laune
und erwärmt dein Herz
er klärt deine Gedanken
und besänftigt deine Seele
täglich taucht er auf
sieht nach dir
um sicher zu sein
dass auch dir es gut geht
in seinem Antlitz
und zieht wieder davon
schreitet seinen Weg
und lässt dir deinen
der Nebel auf den Dächern klebt
die Sonne durch das Grau sich drängt
die Tage sich in die Länge zieh‘n
die Zeit zur Zeit im Nu vergeht
und doch es noch zu warten heisst
und Ungeduld die Nerven plagt
Erwartung die Geduld zerreisst
doch Zuversicht den Geiste weist
Zweifel
nähren den kargen Boden
Sorgen
spriessen im Sand
Tränen
wässern die Wüste
Wolken
erheben sich am Horizont
Wind
lässt Staub aufwirbeln
Gefühle
werden im Keime erstickt
Zorn
in den Adern pocht
Ruhe
nach dem Sturme sich zeigt
Zuversicht
die Seele wärmt
Müdigkeit
das Herz berührt
Güte
ihren Dank ausspricht
ein Lächeln
das Gemüt beruhigt
Tausend Schmetterlinge
in Netzen
Tausend rosarote Wolken
durch die rosa Brille
Tausend Engelschöre
im Alltagslärm
Tausend Höhenflüge
im Sturme der Zweifel
Tausend Tränen
im Wüstensand
Tausend Nächte
und eine
keine
Augen, durch welche du tief in die Seele siehst
Augen, welche dir Geschichten erzählen
Augen, ertrunken im Tränenmeer, nach Halt suchend und dich zerfliessen lassen wie Eis im Vollmondschein
der Mond
sei ich
so schön
mein ich
sei der Mond
so schön
sei ich
meint er
so schön
der Mond und er
mein ich
Anspruchsvoll
und
Anspruchslos
spricht lose gesagt sich voll nicht an
Was wird wohl werden
Was wird wohl sein
Wird es wohl werden
Wird es wohl sein
Wird es wohl sein werden
Wohl sei es wohl
Wohl sei es geworden
Werde es werden
Werde es sein
Sei es wie‘s wird
Sei es wie’s sei
Wird’s wie‘s wird
Rheinabwärts kam nachts
der Nebel angeschlichen
umhüllte das Gegenüber
und verschlang es
ich sah
es kommen
ich rief
es kam
ich schrie
er ging
ich stehe
es war
auf der du zu schweben glaubst
in der du gebettet zu sein meinst
von der du dich getragen werden hoffst
auf der dich die Sonne erhelle
die dir die Sicht verklärt
durch die du hindurch fällst
die dein Antlitz benässt
und sich in Luft auflöst
da wo die Adler am Himmel kreisen
die Föhren im Winde rauschen
der Bach sich durch den Berg hinab gräbt
das Wasser die Steine rundet
die Felsen sich entzweien
die Pflanzen sich daran klammern
die Sonne den die Tiefen erhellt
die Schatten der Hitze entgegnen
hätte ich doch
doch hätte ich sollen
wenn ich doch hätte
sollte ich doch hätten
wenn ich doch hätte sollen
Aber ich habe nicht.
Oder doch?
Und wenn auch!
Gleichgültigkeit
Gleichkeit
Gültiggleich
Keitgültig
Keitgleich
Keitgültigleich
ein und dasselbe
mal bläst es von rechts
mal bläst es von links
dann ist es windstill
dann fegt eine Böe
bald haucht ein laues Windlein
bald geht eine schwache Bise
da wirbelt ein Wirbelsturm
da windet der Föhnsturm
mir zieht‘s durch die Maschen
mich fröstelt‘s bis auf die Knochen
mich zerzaust‘s
mich erfrischt‘s
mich wundert‘s
mich verwirrt‘s
Betörender Duft
liegt in der Luft
vom Wohnzimmer her
frohlockt er
da steht sie in voller Pracht
inmitten der Nacht
der Blüten Schönheit
strahlt durch die Dunkelheit
bis zur Dämmerung
ist alles rum
so geniess ich den Moment
bis mich der Schlaf von ihr trennt
Haare an den Beinen
Haare zwischen den Beinen
Haare auf der Brust
Haare unter den Armen
Haare in der Nase
Haare auf dem Kopf
Haare auf den Zähnen
ein Zigarettlein vor den Tomatenspaghettis
ein Zigarettlein nach den Tomatenspaghettis
ein Räuchlein dorthin
ein Räuchlein dahin
ein Lüftlein wirbelt‘s rum
ein Windlein trägt‘s hinweg
ein wenig Sommer zelebrieren
ein bisschen Melancholie benebeln
die Gedanken überdenken
über Sinne sinnieren