Greyerzer

Nun sitze ich in meinem Lieblingseckli in der Küche, der Ofen surrt, eine neue Kreation Wähe ist da drin. Sozusagen eine „i lueg in mi Kiehlschrank“-Wähe. Alles Gemüse, welches noch herhielt. Lauch, Rübli, eine kleine verschmürzelete Zucchini, Zwiebel, Knobli, u einen Härdöpfel. Alles in der Bratpfanne angedämpft. Dann wieder Feta auf den Teig, angedämpftes Gemüse darüber und jetzt mal mit Unterhitze im Ofen, oder fast. Zu lange auf Umluft seit dem Aufheizen liess schon fast die Wähe anschwärzen. Nun gibt’s Unterhitze ohne Propeller und dann den Guss mit Eiern, « fromage blanc » und dem Resten geriebenem Beaufort, welcher das Frölein im Bioladen in Hesingue für Schweizer Gruyère hielt. Ich, nebst Appenzeller-, mit Gruyèrekäse als Hauptkäsesorte der Familie aufgewachsen, fand schon beim Anblick zu Hause ausgepackt, dass der vermeintliche Gruyère etwas gschpässig aussieht. Was mir die Nase u dann der Mund bestätigte. Schmeckt doch der Beaufort dem Emmentaler am nächsten. Den mir nämlich gar nicht mundet. Ich glaube sogar, der Emmentaler ist der einzige Käse überhaupt, den ich nicht mag. Jetzt hoffe ich nur, dass der Beaufort den Geschmack der Wähe nicht dominiert.

Dominant jedoch liegt der Staubsauger noch im Weg von der Küche zum Wohnzimmer. Vor lauter lamentieren, dass die sieben Zwerge nicht kamen, sie sind wohl immer noch bei Schneewittchen beschäftigt, fing ich viel zu spät mit dem Aufräumen an, dass der Staubsauger nur mal für eine Ecke in der Wohnung zum Einsatz kam. Immerhin kleben mir jetzt die Brösmeli nicht mehr an den blutten Füssen. Dann aber überfiel mich die Kochlust, bzw. die Uhr zeigte mir an, es wäre mal langsam Zeit zum in der Küche kreativ sein. Falls diese Nacht die Mainzelmännchen, die gibt’s ja auch noch, unbemerkt durch meine Haustür in meine Wohnung kämen, würden sie gerade über den Staubsauger stolpern. So würden sie sofort merken, was zu tun ist wäre.

Da kommt mir gerade in den Sinn, dass ich früher beim nach Hause kommen über Nachrichten meiner Mutter stolperte. Nämlich noch auf A4 geschrieben. Prominent, unübersehbar. „Wäsche aufhängen“. „Wäsche versorgen“.„Geschirrwaschmaschine ausräumen“. Nur war mir dann nachts spät gar nicht mehr drum und ich stieg, man sagt ja, Papier ist geduldig, die Befehle ignorierend, direttissimo ins Bett.

Tja, jetzt gebe ich mir meine eigenen Befehle, die werden schon gar nicht ausgesprochen oder aufgeschrieben, weil sie sowieso ignoriert würden, und wünschte mir Mainzelmännchen. Aber bevor ich jetzt bald schlafen gehe, damit sie ungestört möglichst lange arbeiten können, muss ich noch von meiner Wähe probieren.

Fazit: Mit Greyerzer wäre sie noch besser!