Tonika

Heute ist ein lustiger Tag. Also sagen wir’s so, ich hab’s lustig mit mir selber. Zwar habe ich heute Morgen um 6 Uhr nach 4 Stunden Schlaf eine bissige Nachricht von meinem guten Freund P erhalten. Gar nicht lustig. Aus diesem Biss lässt sich schliessen, dass von meiner gestrigen 2 Minuten 47 Sekunden Wolkenklärungsversuch-Spachnachricht mein 10 Sekunden (dummerweise ausgesprochenen) Blitzeinfall bei ihm ein inneres Unwetter auslöste und die restlichen 2 Minuten 37 Sekunden meines Plädoyers zunichte machte. Und eventuell seinen Tag versaute. Das tut mir leid. Aber mein Versuch heute Morgen in weiteren (schlaftrunkenen) Sprachnachrichten die Wogen zu glätten, um der Verwüstung Einhalt zu bieten, ging auch Bach ab. Noch weniger lustig. Ein Knurren. Ich solle doch besser schreiben. Gut. Das mache ich jetzt.

Warum also der Tag bis jetzt lustig ist? Vielleicht weil ich momentan über meine ungewollten Unfälle und Unfähigkeiten selber lachen kann. Gestern fiel mir zum Beispiel mein iPhone auf die (andere) grosse Zehe. Geblutet hat’s und blau ist sie heute. Wem fällt denn schon sein Handy so auf die Zeh, dass sie blutet und blau ist? Eine Salatschüssel ja. Aber doch kein Handy. Ist doch lustig. (Ich musste übrigens den schweizerischen Zeh beim durchlesen wieder rückfeminisieren)

Heute habe ich nach Erhalt eines schönen Kurzfilms von R, Papa meines Göttibuebs, ein paar morbide Corona-Sprüche geklopft. Der Kurzfilm hörte nämlich auf der Subdominante der unterlegten Musik auf. Mir blieb der Atem im Hals stecken. Die Sprüche waren unter dem Motto: gar nicht lustig aber sauglatt. Und das Abhören meiner Sprachnachrichten an P (ich musste der Ursache seiner Beisslust auf den Grund gehen) mit meinen meist nicht ausformulierten Sätzen und Gedankensprüngen, liessen mich an das Einfangen unserer Kaninchen in meiner Kindheit erinnern. Auch eigentlich nicht lustig aber lustig.

Jetzt kam gerade R‘s Version mit der Dominante als Schlusston rein. Aufatmen!...aber das Hirn dreht weiter. Die Dominante als Abschluss zwingt einem fast schon wieder zu Erwartungen einer Forsetzung. Mindestens eines weiteren Tones. Ich bin ja gespannt. Mein Göttibueb schneidet im erhaltenen Film Klopapier Röllchen zu Oster-Buchstaben. Coole Idee! Und hübsch ist er, richtig filmogen. Ich hoffe auf Teil zwei, drei,... bis der Song ganz durch ist. Klopapier-bastel-Serie am Osterwochenende wegen einer Subdominante bzw Dominante.

Ich glaube R findet‘s jetzt gar nicht lustig. Ich aber schon, denn ich freue mich auf die hoffentlich lange Fortsetzung bis zur Tonika.
Have fun!

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