Nun liege ich auf dem Sofa und freu mich über meine aufgeräumte und geputzte Wohnung. Es kamen aber weder die Mainzelmännchen geschweige denn die sieben Zwerge. Ich musste selber dahinter! „Scho no blöd“ würde der „Umemuuli“ jetzt sagen.
Nach meiner vorletzten Texterei bekam ich das Foto oben zugesendet: Einen Auszug aus „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Die Zusenderin fand das Büchlein am selben Tag auf der Strasse. Ob es wohl Zufall war? Und sie fand bei der Lektüre heraus, dass die sieben Zwerge weder aufräumen noch putzen, sondern Schneewittchen das für die sieben Zwerge erledigt, während diese im Wald Bambis streicheln und Häschen knuddeln. Skandal! Und hat mir sofort ein Foto vom Text geschickt.
Da kann ich also noch lange warten! Warum denn die Frauen immer so blöd sind und nicht selber Tierchen kraulen gehen anstatt Bettchen zu machen, Kissen ausschütteln und dann erschöpft auf Erbsen schlafen? Das war zwar eine Prinzessin. Was sie vor Torheit nicht schützt. Die wurde „zur Frau genommen“. Wie eine Tasse Kaffee am Morgen. Passt. Nehm ich, sagt der Prinz. Klar doch, sagt die Prinzessin.
Da bin ich lieber mich, schlafe auf meinem Futon, ohne Erbse darunter, lasse mein Bett ungemacht am Morgen, mache und nehme mir meinen Cappuccino selber, radle zu Serafino und kraule ihm die Nase.
Apropos Serafino: Gestern wollten wir Nüsse und Äpfel sammeln gehen. Nur bis wir parat waren mit putzen, Packtaschen montieren und eben, Nase kraulen, zogen schon die ersten Wolken auf. Als wir dann losliefen und die erste Nuss sichteten, fiel auch schon der erste Tropfen. Bei der zweiten Nuss der zweite und dritte. Der Wind blies und blies, zum Glück waren wir vernünftig und rannten heimwärts, denn woher der Wind blies, kam es rabenschwarz daher. So konnten wir uns noch knapp unter ein Scheunendach retten, dann goss es was es nur konnte. Die Dachrinnen überbordeten im Nu, Wasserfälle kamen herunter, kleinere Bäche den Strassenrand entlang und die Wege hinab, selbst Serafino blieb brav in Position, zum Glück war es aber von kurzer Dauer und wir konnten etwas gemütlicher zurück spazieren bis der nächste Guss kam. So viel zu Nase kraulen und Nüsse sammeln.
Jetzt geh ich aber Schäfchen zählen in meinem Futon. Und von Bambis streicheln träumen.