Aus dem letzten Loch gepfiffen hab ich letzte Woche. Am liebsten hätte ich mich unter der Decke vergraben und wäre nie mehr aufgestanden. Nie mehr. Ein Dornröschenschlaf ohne Prinz (wie wäre das Märchen wohl zur heutigen Zeit geschrieben worden? Denn mit den Distanz Massnahmen ist, selbst wenn er käme, das Wachküssen die Schwachstelle der Erzählung).
Vorgestern hätte ich beinahe meine eigene Post-Geburtstagseinladung geschwänzt vor lauter unter-der-Bettdecke-vergraben-Drang. Doch zum Glück habe ich gleich zweimal meinen inneren Schweinehund überwunden und bin mit je zwei Crémand d‘Alsace und Rotwein Flaschen mit dem Velo nach Basel geradelt mit dem Risiko, die Flaschen am Zoll lassen zu müssen (denn es ist immer noch Waren Einfuhrverbot mit hundert Stutz Busse). Der Zöllner hat seinen Part glorios gespielt und so getan, als ob er die klimpernden Flaschen nicht bemerkte. Was meiner Stimmung ein bisschen einen Aufwärtsschub gab.
Und der Abend war herrlich. Wie vermisste ich doch das durcheinander sprechen, sich nie ausreden lassen, mit nur fünf Frauen schon fast fünf Gespräche parallel laufen zu haben, hitzige Themen, rote Köpfe, Anektötchen erzählen, Gelächter, ... die armen Nachbarn.
Und ich wurde bekocht, beschenkt und besungen. Es gab sogar zwei Kuchen. Einen persischen Reiskuchen (zum Hauptgang), absolut köstlich, und einen feinen Schoggicake.
Einiges nach Mitternacht radelte ich vollgepackt mit gutem Mut, Energie, den Geschenken und einem wunderschönen Blumenstrauss nach Hause.