Also heute Morgen musste ich noch ein paar Tränli weinen, da der Macroleon uns wieder einsperrt. Aber dann, mit dem Velo vom
Räniäniä oder die Umkehrung der Schuldfrage
Schuldfrage
Wann habe ich den letzten Eintrag geschrieben? Oh, vor 3 Tagen. Und seit mehr als 24 std habe ich Kopfschmerzen. Kann also nicht vom Dauerlächeln sein. Ist aber echt anstrengend, dem ganzen Scheiss (entschuldigt) rundum dauerlächelnd entgegenzutreten und es dabei noch schön zu finden, obwohl man dem andern am liebsten in den Arsch (nochmals entschuldigt) treten würde.
Lächeln gibt bekannterweise auch Falten. Aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Zudem dieses Thema von mir auch schon etliche Male aufgegriffen wurde. Ich muss es hier nur nochmals festigen, in Stein meisseln, eingravieren.
Ach wie schön meine Falten!
Ich muss zugeben, ich habe so viel unterrichtet und geprobt an diesem Balance-Tag. Da war es einfach, positiv zu bleiben. Ich kann ja meine SchülerInnen kurz vor ihrem Konzert oder grundsätzlich nicht mit dem schief stehenden Weltgeschehen demotivieren. Oder allfällige private Kümmernisse bei ihnen abladen. Und abends bin ich, kurz mir noch was gekocht, direttissimo ins Bett gefallen. Da habe ich auch gelächelt. Herrlich so mit vollem Magen in den Federn bzw. in meiner Wolldecke auf meinem Pseudofuton. In was schlafen eigentlich Veganer? In synthetischen Fasern? Oder darf man Schafe scheren als Veganer? Wussten sie, dass vegane BarockgeigerInnen keine Darmsaiten sondern Kunststoffsaiten benutzen? Vor der Entdeckung des Erdöls wurde einE VeganerIn sicher nicht SaiteninstrumententalistIn.
So, aber jetzt fertig lustig. Mein Kopf schmerzt immer noch. Ich hab’s herausgefunden. Neben dem Stress (ja!) sind die Räniäniä an meinen Kopfschmerzen Schuld. Ja Schuld. Es gibt einen Schuldigen oder in meinem Falle sogar zwei.
Aber zu diesen beiden Themen ein andermal.
Balance
Gestern war ich in eine kleine Geburtstagsrunde eingeladen. Bei einem guten Freund, einem Yogalehrer. Nein nein, keine Angst, oder keine Hoffnung, ich mache immer noch kein Yoga. Trotzdem wurde ich eingeladen. Ich kam relativ spät und als die Wohnungstür aufging, trat ich in eine Welt, von einer bestimmten Rauchwolke unterstützt, wo sich alles um Mindfulness dreht. Ich als einzige Carnivore, die Hälfte waren sogar Veganer und alle auf der Suche oder schon ganz nah dran, die körperliche und mentale Balance zu erreichen. Balance war das Wort. Keinem Schaden anzurichten, gerecht zu sein und immer nur das positive zu sehen. Diese Unbalance nennt sich Balance. Denn „das Leben ist IMMER schön, Chantal, jeden Moment“. Soso. „Du musst das nur sehen wollen“. Brille bitte! „Es ist so schön“ Seufz. „Du kannst entscheiden“. Spielverderber!
Ich kam mir schon fast vor wie in einem religiösen Gebetskreis, dort geht es zwar um Gott. Und nicht um sich selber. Aber auch dort wäre man immer dran, gutes zu tun und gut zu sein, zu beten und in die Kirche zu gehen. Heute meditiert man, früher betete man, heute läuft man ins Yoga, früher lief man in die Kirche. Die Frage ist da und dort: Zugehörigkeit und Gruppendruck. Bist du dabei? Machst du mit?
Als ich dann mal sehr unmindful meine Position, nämlich nicht missioniert werden zu wollen, klärte, ging ein kleines Raunen durch die Menge. Aber ich hatte Glück, es ging ja achtsam zu und her.
Und es war spannend und lustig zugleich, mal so in eine andere Welt abzutauchen. Wo das Weltgeschehen an einem vorbeizieht und nur am Rande berührt. Wo es allein um Einklang mit sich selber, mit den Tieren und der Natur geht. Ob man dann in einem der grossen Pharma Unternehmen arbeitet und allerunachtsamstes Geld verdient, sei dahingestellt. Aber Hauptsache man lebt vegan, lächelt dazu und ist immer dankbar.
Ich habe mir in letzter Zeit viel gefragt, wo Oberflächlichkeit anfängt und wo sie aufhört. Schwierige Frage. Ich bin mir bewusst, dass es angenehmer ist, dieser verschrobenen Welt (be)lächelnd entgegen zu sehen. Aber grenzt es nicht an Selbstbetrug, sich mit irgendwelchen -ismen zu kasteien und irgendwelche täglichen Riten zu befolgen um dauern Lächeln zu können?
So sitze ich jetzt wieder mit meinem Cappuccino auf meinem Sofa, mein Ritual, schreibe mir von der Seele und probiere mal diesem ganzen Tag positiv entgegenzutreten. Ab jetzt (bis zum Schlafen gehen) werde ich allem und allen nur mit einem Lächeln begegnen.
Mir fällt gerade auf, wenn schon alles immer lächelt, kommt dann überhaupt noch ein wahres Lächeln zurück?
Cheese !
Nundadie
Tärätä Pompiers
Schwein gehAbt
Qual der Wahl
Zoom-Konzert
Konzert
Das war ja mal was spezielles. Erstens spielte ich Renaissance Tänze mit Jazz Musikern und zweitens war es ein Konzert ohne Publikum im Saal. Also Korrektur, genau genommen mit einem Publikum (Singular?!?): Dem Mann an der Technik. Und er hat fest geklatscht. Für alle Konzert Besucher zu Hause, oder irgendwo am Bildschirm. Und es sahen mehr Leute zu wie zu normalen Zeiten. So ausgehungert sind die Menschen zur Zeit.
Irgendwie mit dem ganzen Setting, der farbigen Bühnenbeleuchtung und der Ungewissheit, wer jetzt da alles vor dem Bildschirm hockt, waren wir Musikanten doch in aufgeregter Konzertstimmung. Mit einer gerafften Vorprobe, Corona-Style-mässig noch mit Aufnahmen zuschicken diese Woche, spielten ich mich souverän durch die alte Musik mit jazzigem Groove.
Nach dem Konzert bekamen wir vom Mann an der Technik erzählt, dass ganze Familien am Bildschirm versammelt zu sehen waren. Und Kommentare wurden geschrieben. Ist das nicht wunderbar? Zusätzlich meldeten sich auf meinem Handy Freunde und Bekannte, gratulierten und bedankten sich fürs Konzert. (Oder dass sie es vergebens versuchten) Das hat uns riesig gefreut.
Fast wie echt. Aber nur fast.
Denn ein Bierchen zum Zusammenräumen und dann.... ja dann war aus die Maus. Sense Meier. Allgemeiner Stalldrang. Buuuuu.
Jetzt liege ich doch, Sapperlott noch einmal, schon kurz noch 22h an einem Freitag Abend nach gemeistertem Konzert im Bettchen.
Bravo.....
Rösslitag
A-Karte
Abendliches
gestern war Vollmond
heute ist auch schon bald gestern
und morgen wird dann heute sein
der nicht mehr Vollmond tritt an
die Sonne tritt ab
das Licht verbleicht
die Dunkelheit glänzt
SMdlM
Dunst
ein Rauschen
Möven
ein Lauschen
Wind
ein Wehen
Gedanken
ein Gehen
Sand
ein Versinken
Wein
zum Trinken
Licht
ein Blenden
Zeit
zum Verschwenden
Ode an die Jungen
Auf dem Sofa liegend, wo denn sonst, Rival Consoles hörend, habe ich soeben ein paar Texte vom Januar gelesen. Qi Gong. Was war das schon wieder? Oh, ja, das, was ich mal dachte, könnte mir morgendlich gut tun. Tja. Beim Cappuccino bin ich geblieben. Never change a running system.
Apropos Running, ist ihnen aufgefallen, dass in Basel die halbe Bevölkerung die Stadt abjoggt. Es wird wohl bald Jogging-Rinnen auf den Trottoirs geben. Und noch mehr Mikroplastik Partikel im Abwasser von der Abnutzung der Joggingschuhe. Alle, welche nicht ins Yoga, Pilates, Tennis und Fitness können, rennen sich jetzt die Füsse platt. Oder die Knie kaputt.
Aber was wirklich unglaublich und echt auffallend ist, ist dass die Elsässer jetzt Velo fahren. Wer hätte das gedacht? Die Jungen auf den Plätzen, die Erwachsenen so richtige Strecken. Obwohl die coolsten Velos die Peugeots waren, waren es wir Basler, die damit rumfuhren. Im Elsass am Sonntag. Zum Leidwesen von uns Kindern. Wie das elende spazieren. War das langweilig. Mit Picknick auf der Wiese. Das hingegen war herrlich. Da konnte man ein Feuerchen machen, Schlangenbrot und Cervelas braten. Was ja seit einem Jahr (!) verboten ist. Wehe, ein paar Jugendliche wollen zur Zeit in ihrem gelangweilten Zustand vor lauter Langeweile ein Feuer machen um gemeinsam Würstchen braten anstatt zu Hause am Computer oder am Handy zu sitzen. Da kommt es schon einer alten Tschättere in den Sinn, der Polizei anzurufen und den Jungen die letzte Freude am Corona-Überleben zu nehmen.
Aber wieder zurück zu den Elsässern oder allgemein den Franzosen auf dem Velo. Die Velos sind ja ausverkauft. Jetzt wird wohl mit dem Vin Rouge, dem Minschterkäs und dem Baguette im Gepäck Biciclette gefahren. Und nicht in der neuesten neonfarbenen Velo-Vollmontur wie Herr und Frau Schweizer, sondern meist mit zu tiefen Sätteln in Jeans & Co. La classe. Es fehlt nur noch das Beret.
Oh und das Skateboard ist auch wieder à jour in Fronkreisch. Skateboarding is not a crime (bis zum nächsten vom Macroleon verordneten Confinement, wo man wieder nur noch mit dem Hund Gassi gehen darf). La Grande Nation wird bald zum Skater und Biker Mekka.
Wer also meint, die heutige Jugend sei langweilig, desinteressiert, verwöhnt und arrogant, der soll anstatt der Schuggerei wegen einem Feuerchen anrufen, die Brille aufsetzen, das Hörgerät einschalten, das Hirn mit dazu und denen morgen ihr Leben wieder zurück geben. Nämlich dieses, welches wir erLEBEN durften. Und diese tollen jungen Menschen zusammen skaten, biken, Fussball spielen, ausgehen, tanzen, flirten, ... lassen, bevor es zu spät ist.
Zustände
Schweigen
Zusehen
Warten
Ruhen
Denken
Erinnern
Träumen
Wünschen
Ersehnen
Ermüden
Aufgeben
Beenden
Textitis
Da sitze oder liege ich täglich ein paar halbe oder ganze Stunden und tippe meine Gedanken in mein iPhone.
Es wäre ein bisschen poetischer, ich würde es auf Papier kritzeln. Und durchstreichen. Und neu schreiben. Am besten mit Füller. Oder mich an die Schreibmaschine setzen. Tak taktak tak zzzzzzzz tak taktaktaktak tak (das ist für Odies, ja, ich gehöre auch schon dazu, welche die Schreibmaschinengeräusche kannten).
Aber schon nur beim Gedanken, ich müsste jetzt aufsitzen, ein Büchlein aufmachen, den Stift in die Hand nehmen und einigermassen leserlich zu schreiben beginnen, überkommt mich eine Müdigkeit sondergleichen. Oder an die Schreibmaschine sitzen, noch schlimmer. Brr, da müsste ich ja jetzt ganz aus dem Bett steigen.
Nein, ich döggele meine Texte in das Notizen-App. Da kann man das geschriebene ausschneiden, schieben, einsetzen, löschen, korrigieren was das Zeugs hält und es sieht am Schluss picobello aus. Massgeschneidert. Keiner merkt, wieviel da rumgebastelt wurde und wieviele Stunden ich verbracht habe, bis der Text sitzt.
Zudem kann man in jeder Position schreiben, an jedem Ort. Es kann dunkel sein oder hell.
Ich sitze so viel an oder besser gesagt mit meinem Handy, dass sich wohl bei mir schon jetzt erste körperliche Deformationen abzeichnen. Ich bin sicher nicht die einzige. Das wird wahrscheinlich in ein zwei Jahrzehnten dafür extra einen medizinischen Fehlhaltungs-Fachausdruck geben. Smartphonation. Mobilitis. Handysfunktion. Nateliose. Oder eine Abkürzung MPD MobilePhoneDeformation. SPD SmartPhoneDisease.
Vielleicht wird mit der Evolution unser Körper wieder gebeugter wie zu Höhlenmenschenzeiten. Und der Zeigefinger lang wie der von E.T.
Aber langsam schlafen mir die Arme ein und das Sandmännchen kam auch schon ein paar Mal anklopfen. Handy aus und basta.
Abend-Reim-Dödelei
die Sonne scheint
der Winter weint
um seinen Schnee
oh weh!
Ade!
der Mond
ein halber Schnitz
macht einen Witz
und schmunzelt
die Stirn gerunzelt
die Sterne
in der Ferne
funkeln gerne
bei dieser Wärme
die Sonne
welch Wonne
frohlockt und lacht
und winkt ganz sacht:
Gut Nacht!
Das Leben wieder leben
Heute fing das Leben wieder an. Eingehüllt in meinen neuen orientalisch herben Parfümduft eines Pariser Parfumeurs, heute Morgen im Briefkasten entdeckt, ein Überraschungsgeschenk meiner Freundin C, lasse ich den Tag revuepassieren und drifte gleichzeitig gedanklich fernab in fremde Welten.
Sonne, Wärme, Frühlingsgefühle!
Mittags schon ein bisschen vom Parfum eingelullt, radelte ich im Stadttenue mit dem Wind zum Pferdchen. Der gumpte vor Frühjahrswonne auf den Weide rum. Danach eingelullt vom Pferdeduft stadtwärts gegen den Wind. Der Wind riss zuerst den Pferdeduft und dann einen grossen Teil des Parfumduftes mit sich und raubte mir schlussendlich noch den Atem.
In Basel am Rhein angekommen, war das Leben seit langem endlich wieder einmal so richtig eine Lebensfreude. Mit Freundinnen an der Sonne aperölen, lachen, sonstige Bekannte und Freunde beim Durchgehen zuwinken, herbeiwinken, ein bisschen smalltalken, anlächeln und angelächelt werden. Fremde Leute passieren sehen, mit freudigen Gesichtern, glänzenden Augen, oh Wonne! , das Leben, oder mindestens ein Teil dessen ist wieder zurück.
Vor 18h verabschiedete sich die Sonne, die Kälte nahm Einzug und Macroleon‘s « Couvre-Feu » und meine Müdigkeit vor lauter Frühjahrsglück liessen mich auf meinen Drahtesel steigen und richtig St. Louis radeln.
Langsam kehrt hier die gespenstische Ruhe wieder ein und das Unleben fängt wieder an. Bis morgen, wenn die Sonne wieder scheint und die Menschen das Leben zu leben wieder entdecken.
Leb….
Lebzeit
lebhaft
lebendig
lebenswert
Lebenslust
lebensfroh
Lebensfreude
Lebenskraft
Lebensrausch
Lebenstraum
Lebenszweck
Lebenssinn
Lebenslauf
Lebensband
Lebensbild
Lebemensch
Lebensphase
lebenslang
Lebensfrust
Lebensgeister
lebensfern
Lebenslüge
Lebensgefahr
lebenssatt
Lebenskrise
Lebensfrist
Lebensruhe
Lebensende
leblos
Lebewohl
das Leben
wieder leben
wieder erleben
zu erleben
zu leben