RUMSCHWEIGEN
VERLANGWEILEN
ANSTERBEN
HUMANNISTEN
Chanti‘s Texterei
frei von der Leber
RUMSCHWEIGEN
VERLANGWEILEN
ANSTERBEN
HUMANNISTEN
ein Windlein von links
ein Lüftlein von rechts
ein Ästlein bewegt‘s
ein Blättlein verdreht‘s
ein Bäumelein knarrt
ein Wäldelein rauscht
ein Funken spritzt
ein Flämmlein zündt
ein Feuer entfacht
Gute Nacht
kleine Freuden im grossen Ganzen
kleine Freuden als grosses Ganzes
kleine Freuden als grosse Freude
Grosse Freude an kleiner Freude
Grosse Freude an Kleinem
Keine Freude am grossen Ganzen
Es schneit
draussen
drinnen fressen die Pferde zufrieden ihr Heu.
In der Stille das Kauen und Schrauben.
Es schneit
draussen fahren die Autos hektisch vorbei.
Ein Brummen und ein Brausen aus der Ferne.
Es schneit draussen
die Nacht kündigt sich an,
die Finsternis nimmt Einzug.
Nur die Matten erhellen durch den Schnee.
Es schneit
und Ruhe kehrt ein.
Drinnen und
draussen.
Antriebslos
Betrübt
Chancenlos
Daneben
Energielos
Frustriert
Gedankenlos
Humorlos
Isoliert
Jämmerlich
Kopflos
Lustlos
Matt
Negativ
Ohnmächtig
Planlos
Qualvoll
Ruhelos
Schläfrig
Trostlos
Ungestüm
Verloren
Wütend
X (abschaffen!)
Y (dito!)
Ziellos
Schwarze Nächte
Dunkle Träume
Trübe Tage
Düstere Aussicht
Triste Gedanken
Matte Seelen
Schwere Herzen
Leere Hoffnung
ein Abend Musik
ein wenig Begegnung
ein bisschen Freude
ein Augenblick Übermut
ein Moment Bewegung
ein Hauch Glückseligkeit
ein Stück Einbildung
ein Funken Hoffnung
ein Recht auf Leben
grau
nass
es ist Regen
oder Schnee
es ist Schneeregen
auf den Schnee
nasse Bilder
nasse Stühle
nasse Lampen
nasse Köpfe
trostlos verloren
vergangen
Mit weissen Tulpen im Gepäck
still
doppelt still
dreifach still
durch den Schnee
durch die Nacht
durch den Stillstand
heimlich
unerkannt
angelangt
die weissen Tulpen im weissen Glas im weissen Schnee