Liebe Leserinnen und Leser
bei den nächsten Wahlen der Regierungsmitgliedern gehören die Wahlzettel von Mitgliedern rechten Parteien sowieso, und gewissen Langweilo-Parteien direkt mal in den Müll oder ins Cheminée. Dann bitte bei jeder/m potentiellen Kandidatin/en saubere Recherchen durchführen. Und zwar wie die Person ihre Teenagerjahre und bis 30 ausgangstechnisch verbracht hat. Falls das Curriculum Vitae besagt, dass die wählbare Person vom Kindergeburstatgsfestli direkt zum Abschlussball überging und die dritte und letzte Erfahrung einer Party schon der eigene Polterabend gewesen sei, im allerschlimmsten Falle noch ein Ballermann Abend, dann auf jeden Fall diesen Zettel auch ins Feuerchen werfen, ansonsten haben wir den Schlamassel wie jetzt: Maskenpflicht in Clubs.
Nach dieser Pressemitteilung habe ich zur Revolution aufgerufen. Die meisten potenziellen Teilnehmer waren dummerweise in den Ferien oder am ihre Kinder Erziehen. Meine Rebellenseele schwor sich somit halt Boykott. Was aber auch nicht lange anhielt, da ich bald darauf am Rhein sitzend von meinem Lieblingsclub-Verantwortlichen und seiner Freundin gefragt wurde, ob ich denn am Samstag auch kommen würde.
Mit Maske? Niemals!
Es gäbe eine maskenfreie Zone und sie hätten schöne schwarze, welche sie den Gästen verteilen.
Meine Partygene meldeten sich und beantragten bei der Rebellenseele auf Milde.
Sie würden sich freuen wenn ich kommen würde.
Meine Rebellenseele schmolz dahin und meine Partygene waren in Party Stimmung.
Ok, ich komme!
Zum Dank versprach er einen Gästelisteeintrag +1.
Wie habe ich das verdient?
Ich muss euch gestehen, ich hatte noch einige innere Kämpfe auszutragen bis zum Samstag. Denn das Revolutionsherz nannte die Rebellenseele ein Weichei. Die Partygene waren müde vom Feiern. Sie sehen, Harmonie und Frieden ist nicht so einfach in meinem Inneren.
Der besagte Samstag kam, der innere Frieden war sichergestellt, und Daniela und ich machten uns auf Richtung Party. Der Club befindet sich auf einem am Rheinbord angelegten Schiff und seit der Corona-Krise sind die Parties oben auf Deck von 16-24h. Tanzen in Basel im Freien mit Blick aufs Wasser und das gegenüber liegende Frankreich inklusive Sonnenuntergang. Die ganze Palette. Ferienstimmung!
Die schwarze Maske wurde angezogen, aber jetzt kommt der Clous: Daniela hatte zwei spezielle Plastik-Fenstermasken dabei, welche auf dem Kinn abgestützt und mit Gummibänder um die Ohren fixiert werden. Es sieht ein bisschen aus wie die Nacht-Zahnspangen, mit welchen auch ich zwecks Zahnschöhnheit gefoltert wurde. Mit diesen Masken sieht man das ganze Gesicht und konnte relativ frei atmen.
Der Anblick auf all die Masken Tragenden Tanzbein Schwingenden war schon recht befremdend. Ich kam mir vor wie im Operationssaal- oder am Zahnarztfest. Und jeglicher Gesichtsausdruck der normale Masken Tragenden, die Freude, unter diesen Dingern versteckt. Hatte man nicht grosse ausdrucksvolle Augen wie die Araberinnen, sah man einfach nur bescheuert aus. Und zudem erschrak ich einige Male, wenn die Maske zwecks Zigarette oder Trinken vom Gesicht genommen wurde. Da ertappte ich mich in meinen Gedanken die fehlende unter der Maske versteckte Gesichtspartie fantasievoll schönzumalen. Oje.
Die Bestätigung, dass das mit der Schönheit der verschleierten Frauen eine reine Mär ist. Eine Doppelillusion der „zwöi schönen Ouge“ und ihrem ganzen Resten.
So ist es allen angeraten, bevor man gedenkt mit einer Masken tragenden Person zu flirten, man sein Gegenüber zuerst einen Zug oder einen Schluck nehmen lassen sollte um nicht die Bremse erst 10 cm vor dem Schmusen ziehen zu müssen.
Und wenn sie jetzt denken: na also, es geht doch, dann sage ich: Nein. Ein völliger Schmarren ist das. Selbst unsere Zahnspangen-Maske ging uns auf Dauer auf den Sack. Da wird getanzt. Es drückt und ripst im Gesicht, schmerzt hinter den Ohren, man schwitzt darunter noch viel mehr und überhaupt: Triefende Viren- und Bakterienschleudern. Und das Trinken nervt. Rauf und runter mit der Maske.
Das Tragen der Masken im Club macht doch gesundheitstechnisch überhaupt keinen Sinn und ist eine reine Alibiübung um die Angsthasen-Bevölkerung zu beruhigen.
Und das Leben der jungen Bevölkerung ist zutiefst beeinträchtigt.
Mein Revolutionsherz, meine Rebellenseele und meine Partygene melden sich im Einklang und fragen jetzt mal so grundsätzlich:
•Was macht das Leben aus?
•Was ist der Unterschied zwischen leben und überleben?
Aber ja, der DJ (Seth Troxler) hat super aufgelegt und wir haben glücklich durchgetanzt. Danke!