Bambi und Tiger

Bambi ist nun wieder zurück im Viren Kriegsgebiet. Genau genommen seit drei Wochen. Einen Tag hustend bin ich arbeiten gegangen und zack; Arbeitsverbot. Strengere Regeln in den anderen beiden Kantonen. Dann ging’s Fall auf Fall und jetzt in Viren-Kriegsgefangenschaft in der Grande Nation. Heimatland. Oder eben nicht.

Selbst Bambi ist nicht gerne eingesperrt. Aber der Tiger in mir, mein wahres ich (oder ist es der Stier?) der faucht im Käfig und fletscht die Zähne. Wäre ich vorgestern nicht single gewesen, wäre ich es spätestens ab gestern. So eine Scheisslaune hatte ich. Mit der linken Tatze aufgestanden. Tiger (und Bambis) haben bekanntlich vier Pfoten (oder Hufe), was soviel heisst wie zweimal mit links aus der Matte. Doppelte miese Laune. Zudem habe ich mir vorgenommen, meine Verwahrlosung und Lethargie in den Griff zu bekommen. Den Koffer (!) endlich mal auszupacken, das Bett fertig frisch anzuziehen, die gewaschene Wäsche zu versorgen, die schmutzige zu waschen, die Wohnung generell aufräumen, staubsaugen und noch etwas für meine Fitness zu tun. Schon nur der Gedanke daran gibt schlechte Laune. Aber ich habe es eisern durchgezogen. Bis um halb vier im Pyjama, mit Shuffel Einlagen. Hui, ist das anstrengend. Zwischendurch ein paar Anrufe von Männern welche immer alles besser wissen. Die haben gerade ein paar Kratzer abbekommen. Man belehrt auch keinen Tiger in Rage. Selber Schuld.
Nun habe ich mir vorgenommen, immer mit der Schnauze voran auf der rechten Seite zum Bett raus zu kriechen, rechter Arm als erster den Boden berührend und mich wegen nichts mehr zu ärgern. Und es funktioniert. Dafür habe ich jetzt schreckliche Nackenschmerzen. Die Wut sitzt mir im Nacken? Ach nein, das ist wohl der Muskelkater vom Putzen.