Ich liebe Tomaten. In jeglicher Art und Weise. Roh, gekocht, getrocknet, heiss oder kalt, klein oder gross, gelb, grün, rot, ....
Meiner ersten grossen Liebe‘s kleiner Nachzügler-Bruder nannte mich früher „Chanti à la Tomate“. Zum Geburtstag des neun Jährigen bekam ich Barilla Nr 7 und eine Büchse Tomate geschenkt. Ist das nicht herzig?
Ja, Spaghetti mit Tomatensauce ist immer noch meine Leibspeise. Ich mag sie sogar, wenn die Spaghettis verkocht sind. Ich als Feinschmecker dürfte das schon fast nicht erwähnen.
Letzten Herbst kaufte mein Bruder seinem Lieblings-Biobauern die letzten Tomaten ab, mir schenkte er 50kg davon. Sie können sich vorstellen, ich war eine Woche in der Küche. Es gab 52 Gläser voll Tomatensauce. Es sind noch ein paar übrig, muss ich zugeben. Aber Konserven sind Konserven. Und selbstgemachter Sugo ist selbstgemachter Sugo.
Ich würde mal behaupten, dieses Jahr ist ein Tomatenjahr. Der perfekte Sommer ohne Regen. Auch hier im Norden. Des einen Leid, des anderen Freud. Und das erste mal seit langem kann man endlich nur gute Tomaten kaufen wie im Süden. Ein kleiner Trost zur momentanen Weltlage. Denn oft ist es hier ein reines Lamento mit diesen wässrigen nach nichts schmeckenden rötlichen Böllen, welche man anschreiben muss, damit man erkennt, dass es Tomaten ist. Der Sugo oder der Tomatensalat daraus schmeckt wie ein saures Wässerchen.
Und auch in Sachen Tomatensorten haben die hiesigen Landwirte was dazugelernt. Man findet vermehrt die ‚Berner Rose‘, meine Lieblings Salattomate. Leicht rosa und herrlich im Geschmack. Für Saucen absolut ungeeignet, da sie zuviel Wasser zieht. Und natürlich die ‚Cuore di Bue‘ oder andere wunderbare riesige Fleischtomaten.
Sie haben Hunger? Ich auch. Jetzt mache ich mir gleich einen Tomatensalat.