Zurzeit ist mein Pferdchen religionsvariations-übersättigt und ich bin religionsverwirrt und tief im Dickicht angelangt. Viele alteingesessene Pferdereligionsdogmaten werden jetzt laut denken: Auf das habe ich gewartet. Und ich denke laut zurück: Leckt mich doch am ...
Auf der Suche nach MEINEM Pferdereligionsweg, nach den Varianten und Manieren der verschiedenen Pferdekulten, mit dem Lamaseili, dem sowieso lang und dick Strick, der weissen, schwarzen oder orangen Gerte oder Stick oder verlängerten Arm, dem Knoten- , Leder-, Stallhalfter, eng oder nicht eng, bin ich jetzt bald dran, mit all dem Klimbim ein Feuerchen zu machen und darüber einen Cervelat zu braten. Die vielen Bücher und Ratgeber kommen noch dazu und sind perfekt zum Anfeuern. So.
Zu einigen Manieren und Utensilien hat nämlich mein Rössli klar mal das Nein-Votum eingereicht bis zur Opposition. Interessanterweise mag er am wenigsten den Gschpürschmifühlschmi-Weg. Das fand er anfangs kurz mal spannend, hat seine Freiheit gewittert und jetzt bockt er unachtsam auf jeglichste Freundlichkeiten. Mind full anstatt mindful. Denn das abgehobene durch die Umgebung schweben ist für ihn zu viel Balance und zu wenig Punk. Und zugegebenermassen bin ja auch ich kein Ommm sondern eher Bummm. Und da er vom eingeschüchterten Bravilo zum Atheismus- oder schon eher zum Anarchismus-Sympathisanten mutierte, bin ich gerade ein bisschen überfordert, denn Anarchie von einem 500kg schweren Teenagerrabauzepferd angewendet, ist auch einem Freigeist wie mir ein bisschen zuviel. Mit Blaulicht und Gummischrot aufrücken liegt aber gar nicht in meinem Interesse, also heisst es jetzt, den Punk in mir wieder zu erwecken, Doc Martins anzuziehen und Hü.
Punk is not dead!