Heute Morgen habe ich das Segelboot verlassen, bin wieder in meinen „schwarzen Flitzer“ gestiegen und habe mich die Küste hoch geärgert bis an die Côte Azur.
Nein, nicht so viel Testosteron wie auf dem Hinweg und auch die schleichenden Opis links waren schuld an meinem Haupt-Ärger. Sondern mein in die Jahre gekommener A2. Im Unterschied zum Menschen sieht man ihm das Alter äusserlich nicht an, zudem die Aluhülle dieses Autos wohl die Menschheit überlebt. Nein, mit seinen 348‘000km hat er so seine Gebrechen. Und heute in dieser Affenhitze im Stau um Genova ist die Klimaanlage kollabiert und das Auto fast damit. Zur Mittagszeit. Bingo.
Ich bin noch nie so langsam gefahren, denn der Saulärm mit offenen Fenstern ab hundertdreissig beschert einem zum Hitzeschlag garantiert auch noch einen Ohrenschaden dazu. Meine Güte habe ich die andern benieden. Am meisten die ganz rassigen Chärren. Gekühlte Raketen.
Übrigens sei hier festzuhalten, dass ab der französischen Grenze das Testosteron der Autofahrer zwar auch noch vorhanden ist. Die Franzosen sind ja bekannt als Raser. Aber mit Noblesse. Da geht man noch rechts, wenn ein Jäger von hinter kommt. Gerade doppelt habe ich die gekühlten Raketen benieden.
Ab Nice war es garantiert der Saharawind welcher mir ins Auto rein blies. Ich hatte das Gefühl mein Auto wird alsbald mit mir davon schmelzen, so heiss war die Luft draussen.
In Verzweiflung redete ich der Klimaanlage gut zu, versuchte es noch ein letztes Mal und siehe da, sie hatte Verbarmen. Oh Wonne!
Sie müssen wissen, eigentlich hasse ich Klimaanlagen. Aber in gewissen Situationen hat sie ja schon noch so ihre Vorteile.